+49 (0)30 8632 393 10 henrik.tesch@tesch.info

Nach einer aktuellen Umfrage von CIVEY im Auftrag der Autoren von „Corona – Deutschlands digitales Desaster“ erwarten nur 39,7 % der Bundesbürger von der künftigen Ampelkoalition wirksame Fortschritte bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen in Deutschland.

In der Anhängerschaft der Ampel-Parteien zeigen sich in dieser Frage teilweise große Unterschiede. Während Anhänger der Grünen die Chancen für eine Einigung bei diesem Thema deutlich positiv beurteilen (72 % Zustimmung), sind FDP-Anhänger mit 46,8 % Zustimmung und 35,4 % Ablehnung deutlich weniger optimistisch (SPD 64,5 % Zustimmung, 18,2 % Ablehnung).

Hohe Zustimmungsraten gibt es zudem in der Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren.

Im Osten überwiegt in dieser Frage die Skepsis:

Bei der Bewertung der Gründe für ein Scheitern der Digitalisierungsbemühungen werden sehr unterschiedliche Gründe angeführt:

Bereits im Wahlkampf hatte sich gezeigt, dass die Parteien mit dem Thema Digitalisierung sehr unterschiedliche Vorstellungen und Ziele verbinden. Erwartungsgemäß verbindet die FDP das Thema stark mit der Sicherung von Freiheitsrechten, die SPD legt den Fokus auf arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen und Teilhabe. Die Grünen verfolgen die Vision eines digitalen, antraglosen und proaktiven Sozialstaats und sehen die Digitalisierung in erster Linie als Instrument, um die eigene politische Agenda (Klima, Mobilität, Menschenrechte) umzusetzen.

Deshalb erwarten rund 40 % der Befragten Schwierigkeiten bei der Definition der Ziele und der Festlegung der konkreten Maßnahmen zur Digitalisierung.

Sorge besteht auch darin, dass die für die Digitalisierung notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stehen werden (39,4 %). Dieser Wert deckt sich mit den Ergebnissen einer Dauerumfrage.

Während die Erwartungshaltung der Bevölkerung in Hinblick auf Fortschritte bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen gleichbleibend hoch ist (Vergleiche auch mit den aktuellen Umfragen von D21 und Bitkom), besteht nur ein geringer Optimismus, dass es einen wirklichen Digitalisierungsschub geben wird. Nur 19 % der Befragten glauben an signifikante Fortschritte auf diesem Gebiet, knapp 45 % befürchten, dass es so weitergeht wie bisher.

Wie aus einer Langzeitbetrachtung (seit August 2021) hervorgeht, hat der Beginn der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP) keine Euphorie in Hinblick auf Digitalisierungsaussichten ausgelöst.

Zu den Ergebnissen der Umfragen erklärt Henrik Tesch, Co-Autor von “Corona – Deutschlands digitales Desaster” und Politikberater: “Deutschland ist im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung international weit abgeschlagen. Um endlich vorwärtszukommen, brauchen wir endlich einen klaren politischen Kurs, der die Chancen der Digitalisierung in den Vordergrund stellt. Die Erwartungen der Bevölkerung sind hoch. Derzeit überwiegt aber die Skepsis, dass die Ampelkoalition einen wirklichen Digitalisierungsschub auslöst.”

Zum Hintergrund der Umfrage:

In ihrem Buchprojekt „Corona – Deutschlands digitales Desaster“ (www.digitales -desaster.de) setzen sich die Autoren Hartwig von Saß und Henrik Tesch mit den Folgen der unzureichenden Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen in Deutschland während der Corona-Pandemie auseinander. U.a. wurden dazu mehrere Umfragen bei CIVEY in Auftrag gegeben. Ein Teil der Befragungen erfolgt fortlaufend seit 12.8.2021. Außerdem wurden einige Fragestellungen schlaglichtartig untersucht, zuletzt am 1. und 2. 11.2021. Es wurden jeweils zwischen 2.500 und 5.000 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Einwohner der BRD ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt zwischen 2,5 und 3,5 Prozent.

Technische Hinweise:

Die Grafiken in Druckqualität sowie weitere Informationen zum Buch „Corona – das Digitale Desaster“ finden Sie unter www.presse.digitales-desaster.de. Für Rückfragen und Interviews stehen die Autoren zur Verfügung.

„Corona – Deutschlands digitales Desaster“ von Henrik Tesch und Hartwig von Saß ist im Verlag tredition als Hardcover, Paperback und eBook erschienen.

Rezensionsexemplare können per Mail unter presse@tredition.de angefordert werden.